SlowPhotography in der mountains

mountainsfineart photographyGletscherAnaloge Fotografie

9. Juli

Jahrelang hatte ich diese alte Sinar Norma Analogkamera in meinem Lagerraum und fragte mich, was ich mit ihr machen sollte. Erst in diesem Jahr haben wir begonnen, sie mit medizinischem Alkohol zu reinigen und hier und da einen Tupfer Öl zu verwenden. Langsam und geduldig haben wir sie wieder zum Leben erweckt, obwohl sie schon über siebzig Jahre alt ist. Diese alte analoge 4x5-Kamera ist ein absolutes Biest, wenn sie richtig gescannt wird. Sie erzeugt Dateien von über 700 MB, viel mehr als jede moderne Kamera. Aber Qualität hat ihren Preis: Ein Klick auf den Auslöser kann bis zu 200 CHF kosten, wenn man die Kosten für den Film, die Entwicklung und das Scannen berücksichtigt.

In den letzten sechs Monaten haben wir mit ihr gearbeitet, und erst jetzt bringen wir diese Veteranin in die Bergen. Wir hoffen, dass dies erst der Anfang einer langen Reise ist.

Bis jetzt haben wir nur 20 Fotos gemacht, aber wir haben so viel über Licht, Unter- und Überbelichtung und den Dynamikbereich gelernt. Über jede Komposition haben wir mehrere Minuten diskutiert, bevor wir auf den Auslöser gedrückt haben.Und genau da beginnt die wahre Alchemie. Erst am Lichttisch erfährt man, ob man es richtig gemacht hat oder ob man noch einmal üben muss.

Unser Ziel ist es, ikonische Kunstfotos in den Bergen mit dem magischen Touch dieser alten analogen Kameras zu schießen. Unser letzter Ausflug führte uns auf die Diavolezza in den Schweizer Alpen bei St. Moritz, wo wir versucht haben, das in den letzten sechs Monaten Gelernte anzuwenden.Bis jetzt habe ich zweimal auf den Auslöser gedrückt. Ich habe das Gefühl, dass das eine Foto ein Volltreffer sein wird, während ich bei dem anderen Zweifel habe.

Vielen Dank, Manuel, dass du an dieser Reise teilnimmst - mal sehen, wohin uns dieses Projekt führt.

Jürg