6:23 Uhr Der Moment der Wahrheit auf 3000 Metern.
Kälte. Geduld. Perfektion. Die Geschichte hinter einem Bild.
Piz Palü und Biancograt. Tausendmal gesehen, tausendmal fotografiert.
Jeden Winkel kenne ich, bei Tag und bei Nacht. Doch Vertrautheit genügt
nicht, wenn Exzellenz gefordert ist. Also verbrachte ich nochmals eine
Nacht dort oben. Allein. Es entstand ein neues Werk. Eines meiner besten
Bilder bis heute.
Sonnenaufgang auf dem Piz Palü © Jürg Kaufmann
Alles begann mit einer Nachricht vor ein paar Monaten. Ein Kunstsammler
hatte das 24-Meter-Werk vom Piz Badile im Grace Hotel gesehen. Seine
Vision für sein Domizil im Rheintal: Ein Haus, durchgestylt bis ins
letzte Detail. Nichts dem Zufall überlassen. Dazu passend: Ein über vier
Meter grosser Piz Palü bei Nacht und ein vier Meter hoher Biancograt.
Dankbarkeit mischte sich mit Respekt. Eine solche Aufgabe wiegt schwer. Es musste perfekt werden. Keine Kompromisse, keine Abkürzungen. Die Masse sprengten jeden Standard für Fine Art Prints. Gemeinsam mit einem langjährigen Partner testeten wir eine Rolle feinster Leinwand bis ans Limit. Echte Farbpigmente auf weissem Top-Material. Nach vier Metern Testdruck stimmte die Basis.
Der Druck des Biancograts war ein Erlebnis. Doch beim Piz Palü fehlte
das gewisse Etwas. Das Licht des bestehenden Bildes wurde dem Anspruch
und dem Design des Raumes nicht gerecht. Neuschnee und Vollmond waren
gemeldet. Mein Gefühl sagte: Das passt. Also packen. Eine Nacht in die
Berge.
Sonnenaufgang auf dem Biancograt mit dem Piz Bianco © Jürg Kaufmann
Draussen mit Kamera und Stativ. Das Mondlicht war intensiv. Um 4 Uhr
morgens der Gedanke: Cool, einpacken, das Bild ist im Kasten. Nein…
Intuition verlangte Geduld. Das Licht kommt am frühen Morgen ganz sanft
über die Gipfel, vom Palü bis hinüber zur Bellavista. 6:23 Uhr war es
soweit. Die ersten Sonnenstrahlen streiften die weissen Spitzen. Acht
hochauflösende, vertikale Bilder. Eins nach dem anderen. Nach
stundenlangem Warten musste es plötzlich schnell gehen. Der Moment war
magisch, die Konzentration total. Die Finger kalt, ebenso die
Nasenspitze.
Zurück im Berghaus, nach sechs Stunden auf 3000 Metern, dann die Wahrheit am Bildschirm. Das Panorama ist komplett. Eine Auflösung, die alles Bisherige in den Schatten stellt. Noch auf dem Rückweg der Anruf beim Kunden: "Ich habe eine Überraschung."
Es folgten zwei Tage vor dem Monitor. Das Zusammenfügen der acht Bilder, digitale Handwerkskunst in Perfektion. Beim Drucken wurde klar: Jede Minute in der Kälte und vor dem Monitor hatte sich gelohnt. Die Arbeiten wurden von einem Spezialisten fertiggestellt. Aufgezogen und gerahmt in schwarzer Eiche – genau auf den Farbton des Hauses abgestimmt.
In der Werkstatt zu sehen, wie diese Giganten zum Leben erwachen, war bewegend. Der Moment war fast zu kurz, bevor sie für den Transport verpackt wurden. Die Montage vor Ort: Anspannung pur. Alle waren fokussiert. Und plötzlich hängt der Biancograt an der Wand. Ich setzte mich auf die Treppe und genoss einfach den (Hinweis: KI-Visualisierung zur Wahrung der Diskretion)Augenblick.
Danke an alle für diese grossartige Zusammenarbeit. Echte Teamarbeit von der ersten Idee bis zu dem Moment, in dem das Bild sein neues Zuhause fand.
Geniesset das Bild. Nun kennt ihr den Hintergrund dazu.
Jürg
Partner in diesem Projekt: Bost Productions & Studio Arte
Biancograt & Piz Palü.
Hinweis: KI-Visualisierung zur Wahrung der Diskretion
